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Hätten Sie´s gewusst?

Gestaltungsmöglichkeiten in der betrieblichen Altersversorgung

Die betriebliche Altersvorsorge ist flexibler als gedacht. Nachfolgend geben wir Ihnen einen Überblick über die Gestaltungsmöglichkeiten in der betrieblichen Altersversorgung.

Gestaltungsmöglichkeiten laufender Altersvorsorgeverträge

Betriebliche Altersvorsorge beschäftigt uns meist zu Beginn des Berufslebens, laufende Verträge werden jedoch oft nicht fortlaufend überprüft und an die Verhältnisse angepasst. Wie die Rente später ausfällt und welche Art der Absicherung sinnvoll ist, hängt aber von vielen Faktoren ab.

Änderung der Beitragshöhe

Um das Rentenniveau trotz Inflation zu erhalten und steigende Gehälter auszuschöpfen, sollte der Vorsorgebetrag regelmäßig erhöht werden.

Man kann den Vorsorgebeitrag von Zeit zu Zeit um einen bestimmten Betrag, beispielsweise um 20 Euro pro Monat, anpassen. Diese Möglichkeit der Erhöhung kann jedoch durch die Bedingungen des Vorsorgevertrages schnell an ihre Grenzen stoßen, deshalb ist es empfehlenswert, bereits zu Vertragsbeginn eine fortlaufende Anpassung der Beiträge zu vereinbaren.

Die Beiträge steigen dann jedes Jahr um einen im Voraus vereinbarten Prozentsatz. Üblich ist der Einschluss einer Dynamik, die sich an der prozentualen Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung orientiert. Über die letzten Jahre betrachtet sind dies zwischen 2 und 3 Prozent pro Jahr.

Veränderung des Versicherungsumfangs

Wer sich zunächst ausschließlich für eine Altersvorsorge entschieden hat, möchte bei Änderung der Lebensumstände wie etwa durch Heirat in den meisten Fällen künftig zum Beispiel eine Hinterbliebenenversorgung miteinschließen.

Ob und in welchem Umfang zusätzliche Bausteine mit in die Versorgung aufgenommen werden können, hängt von den Bedingungen des Vorsorgevertrages ab. Eine Hinterbliebenenversorgung kann im Normalfall ohne weitere Voraussetzungen vereinbart werden. Ebenso kann sie vor Rentenbeginn auch wieder abgewählt werden.

Komplizierter ist der zusätzliche Einschluss einer Berufsunfähigkeitsabsicherung. Meist wird dieser Baustein bereits bei Beginn der Versorgung mitvereinbart. Entsteht der Bedarf nach einer Berufsunfähigkeitsabsicherung später, wird in der Regel ein eigener Vertrag eingerichtet.

Bestimmung des Leistungszeitpunktes

Leistungen der betrieblichen Altersversorgung werden für gewöhnlich zeitgleich mit dem Beginn der gesetzlichen Rente erbracht. Diese Verbindung ist jedoch nicht zwingend. Die Leistung der betrieblichen Altersversorgung kann jeweils zu den im Gesetz oder Vorsorgevertrag genannten Voraussetzungen abgerufen werden.

Aktuell werden die Vorsorgeverträge auf die Vollendung des 67. Lebensjahres abgeschlossen. Die Vorsorgeverträge von MetallRente beinhalten zudem meist eine flexible Abrufmöglichkeit. So kann die Leistung – Kapital und/oder Rente – um bis zu fünf Jahre vorgezogen oder auch nach hinten hinausgeschoben werden. Der Leistungsbeginn der betrieblichen Altersversorgung kann also zwischen dem 62. und dem 72. Lebensjahr liegen.

Kapitalleistung statt Rente

Die betriebliche Altersvorsorge hat in den meisten Fällen das Ziel, mit einer monatlichen Rente die Bezüge aus der gesetzlichen Rente aufzustocken. Anstelle einer monatlichen Auszahlung kann aber auch eine Kapitalleistung vereinbart werden. Diese kann in voller Höhe erfolgen oder durch eine einmalige Auszahlung eines Teilbetrags der insgesamt zustehenden Bezüge, der sich jedoch auf mindestens 30 Prozent des Gesamtkapitals belaufen muss. Die verbleibende Rente, die sich aus dem nicht ausgezahlten Teil des Kapitals errechnet, muss in diesem Fall allerdings mindestens noch 200 Euro im Jahr betragen.

Vorübergehende Beitragsfreistellung

Herausfordernde Situationen wie Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, aber auch Unterbrechungen der beruflichen Laufbahn z. B. aufgrund von Elternzeit können immer wieder auftreten. Welche Möglichkeiten bestehen, diesen Situationen angemessen zu begegnen?

Wenn der Vertrag bereits drei Jahre gelaufen ist und die versicherte Person in Elternzeit oder Kurzarbeit ist, aber auch bei Arbeitslosigkeit und privater Fortführung des Vertrages, können Beitragszahlungen zum einen vorübergehend ausgesetzt, also gestundet werden. Zum anderen können die Beiträge auch zeitweise heruntergesetzt werden.

In beiden Fällen sind die nicht gezahlten Beiträge im Nachhinein nachzuzahlen.

Wenn der Zeitraum , in dem keine bzw. geringere Beiträge eingezahlt werden, drei Jahre nicht übersteigt, fallen keine Zinsen auf die gestundeten Beträge an.

Der Versicherungsschutz bleibt in Höhe der bereits gezahlten Beiträge auch für diese Zeit bestehen.

Haben Sie noch weitere Fragen zu den Möglichkeiten der betrieblichen Altersversorgung? Dann sprechen Sie den für Ihr Unternehmen verantwortlichen Berater an.

Artikel vom 24.11.2020 | Mehr wissen! Newsletter 2020/04